Nachruf Walter Eichenberger

Nach einer durchzogenen Jugend, frühe Scheidung der Eltern und somit Umzug mit der Mutter nach Zürich zur Grossmutter, prägende Jahre an der Brauerstrasse im Chreis Cheib. Der eigene Vater fehlte, der Stiefvater konnte ihn nie ersetzen.

1942 Krankheit (Tuberkulose) was 2 Jahre Spital und Sanatorium bedeutete. Anschliessend folgte eine Berufslehre.

1947 Heirat mit Anna Belser, Geburt des Sohnes Walter. Die gemeinsame Zeit war leider für beide Partner nicht von Glück gesegnet, so zog es ihn bald darauf in die Ferne.

Die kommenden Jahre – nachgeholte Ausbildung und Suche nach dem passenden Weg – sowie Auslandaufenthalt in Frankreich und Nordafrika.

1953 die Berufung als Leiter im Aussendienst zu einem Deutschen Verlag, tätig in Hamburg, Berlin und schliesslich in Köln (1954 – 1960). Die ersten zählbaren Erfolge auf allen Ebenen. Rückblickend eine sehr prägende und glückliche Zeit. Beruflich, kommerziell und auch Privat.

In Köln erfolgten die ersten Kontakte mit dem asiatischen Kampfsport, mit Judo im Speziellen – ein Schicksalstreffer für die Zukunft.

1958 traf er die Frau seines Lebens, Lieselotte Grossmann.

1959 Heirat, 1960 Geburt des Sohnes René. Der Himmel hing voller Geigen.

1960 Rückkehr in die Schweiz und Eröffnung der Judoschule Nippon am Stauffacher in Zürich – 1963 in Bern und 1967 in St. Gallen. 1972 Umzug der Judoschule Nippon Zürich an die Rolandstrasse und Neueröffnung unter Sport-Center Nippon. Der Erfolg blieb treu. Mit über 2000 Mitgliedern nicht nur die grösste Kampfsportschule sondern auch die Erfolgreichste für Judo, gefolgt von Ju-Jitsu, Karate und Aikido. Energie und Ideen ohne Ende prägten den Kaufmann. Etliche Erfolge seiner Schützlinge gaben ihm recht und machten ihn stolz. Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

1966 Geburt der Tochter Jacqueline. Himmel auf Erden – das Leben war perfekt.

Ein Glücksfall auch für die Zukunft, sie übernahm 2007 die elterliche Handelsfirma, nach mehr als 20 Jahren gemeinsamer Tätigkeit, was sicherlich für beide Seiten nicht immer einfach war. Sohn René zwischenzeitlich promovierter Jurist, wanderte aus in die USA und gründete dort seine eigene Familie. Mittlerweile selbst stolzer Vater der Söhne Kevin und Max, sowie Tochter Kimberly.

Walter Eichenberger, Ehemann, Vater, Schwiegervater, Grossvater, sogar Urgrossvater, Bruder und Freund geboren am 1. Mai 1928. Sport war seine zweite Liebe, der Wunsch Radprofi zu werden – sein Vater war zu seiner Zeit erfolgreich - war durch die Krankheit nicht realisierbar. Mit der Gründung der Judoschule,  anschliessend dem Sportartikelhandel fand mein Vater (Walter Eichenberger) endlich zu seiner Berufung.

Dynamische, aufreibende, Erfolg verwöhnte, aber auch Arbeit intensive Jahre folgten. Seine Familie, seine Frau Lilo, die es 55 Jahre aushielt, das war sein Ansporn – nach dem Motto ; DER WEG IST DAS ZIEL.

1978 folgte Golf, die dritte Sportart, die ihn nicht mehr los liess und neben seiner Familie sein Leben prägte und auch veränderte. Reisen an die schönsten Orte der Welt, viele tolle Freundschaften und unzählige erfüllende Stunden gingen auf das Konto des Golfsportes. Etliche Erfolge und Höhepunkte begleiteten seine Golf-Karriere. Im 72. Lebensjahr wurde er noch Clubmeister. Ein Sport welcher nicht nur körperliche, sondern auch mentales Engagement verlangt.

Sein Ehrgeiz zog sich durch sein ganzes Leben. Respekt verlangte er von seinen Mitarbeitern, sowie auch deren ganze Arbeitskraft. Führen war sein Inhalt – Verlieren gibt es nicht!

Mental war er immer stark und gut in Form. Es geht alles, wenn man nur will! Im hohen Alter musste er dann leider auch noch lernen dass Wille alleine nicht reicht. Das gesundheitliche Glück schien ihn verlassen zu haben. Operation auf Operation machten ihn müde und noch ungeduldiger, als er eh schon war. Jedoch der Wille bestimmen zu können WANN, WO und WIE hielten ihn aufrecht und er kämpfte für sein Recht nicht leiden zu müssen und sich in Würde zu verabschieden. Er war sein Leben lang ein Macher und ging als Macher. Wir müssen das akzeptieren.

Wir behalten Dich in unserer Erinnerung, wir behalten Dich in unseren Herzen, auf Ewig. Deine Familie.